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Gunter Cornehl 2007

Ein DVD-Projekt macht Fortschritte

10 Jahre Zeitzeugenbörse Hamburg – eine Videodokumentation

 

Im Tagungsraum der Zeitzeugenbörse am Steindamm 87 kann man eine Stecknadel fallen hören, wäre da nicht das kleine Betriebsbrummen von Laptop und Beamer. Die Leinwand ist aufgebaut und alles wartet auf den Start der Rohfassung vom Hauptteil unserer Videodokumentation.

 

Die 6 Zeitzeugen Karl-August Scholtz (Jhrg.1920), Emmi Füllenbach (1921), Lore Bünger (1923), Claus Günther (1931), Ingetraud Lippmann (1936) und Carsten Stern (1942) waren in den Wochen zuvor eingeladen, vor unserer Kamera zu erzählen. Die Themen ergeben sich aus der persönlichen Betroffenheit, der aktuellen Motivation nach den vielen Jahren Erinnerungsarbeit und aus dem Gepräch, das Claudie Pront vor der Kamera mit den Zeitzeugen führt. Das Themen-Spektrum reicht von Schule und Erziehung in den 20er, 30er und 40er Jahren, von der Zeit des Nationalsozialismus und des Krieges bis zum Aufbruch in den 50ern und den bewegenden Schilderungen zum Fall der Berliner Mauer. Gut 60 Minuten Filmmaterial sind so jedes Mal im Durchschnitt entstanden. Dies galt es auf jeweils ca. 10-12 Minuten zu komprimieren und flüssig zu präsentieren. Eine echte Herausforderung für die „Video-Montage“. Entsprechend gespannt war ich vor der ersten Präsentation.

 

Kann ich der großartigen Arbeit dieser Zeitzeugen mit meinem Film gerecht werden? Wie ist die Resonanz auf meine Auswahl der Szenen, die Strukturierung? Sehen sich Erzähler und Erzählerin getroffen, in ihrer Botschaft verstanden? Kommt eine konstruktive Diskussion zustande, die – und das ist ja der Sinn der Übung – den Film zu einer authentischen, autorisierten Fassung werden, als unser gemeinsames Projekt entstehen lässt?

 

Immerhin kommen die Bilder auf der großen Leinwand gestochen scharf. Etwas erschrocken über die eine oder andere Naheinstellung sind besonders die Erzählerinnen ... Aber, was bin ich erleichtert über die deutlich positiven inhaltlichen Reaktionen und freue mich fast noch mehr über die gute, fruchtbare und disziplinierte Diskussion mit vielen handfesten Anregungen und Vorschlägen für die Endfassung des Filmmaterials. Ein Meilenstein für das Projekt!

 

 

Als weiterer Teil der Filmreihe soll in einer vorangestellten Bilanz die bisherige Arbeit der Zeitzeugenbörse dargestellt werden. Dazu werden einige langjährige Zeitzeugen selbst Stellung nehmen, ihre kritischen Reflexionen zu den Ergebnissen ihrer Arbeit einbringen und gemeinsam mit Maria Beimel, die als Historikerin und Geschichtslehrerin maßgeblich an der Gründung der Zeitzeugenbörse beteiligt war und Ulrich Kluge, dem Leiter des Seniorenbüro Hamburg e.V., einen Ausblick auf zukünftige Aufgabenstellungen werfen.

In "Zeitzeugen machen Schule" sind ferner Aufnahmen der Zeitzeugen Marianna Feldbauer, Lore Bünger und Reinhold Bengelsdorf im Hauptbetätigungsfeld Schule geplant, die mit den Fragen und Statements von Schülern den Schlussakkord setzen

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